Die tiefe Verbindung zwischen dem deutschen Ehepaar und der Insel Ischia Eine unendliche Liebesgeschichte Treffen mit Gerda und Herbert Matzkewitz, die seit fast 40 Jahren die Insel Ischia als Urlaubsheimat gewählt hat D.: Guten Tag, liebe Freunde! Wir freuen uns sehr, heute mit Ihnen über Ihre fabelhafte Liebesgeschichte mit Ischia zu plaudern, besonders über das Hotel Romantica, dem Sie ja fast 40 Jahre treu sind. Erzählen Sie doch mal, wie Sie zum ersten Mal mit Ischia in Kontakt getreten sind. R.: Das war kurz vor unserer Hochzeit.Wir heirateten spät, dh. wir waren beide so um die 50, und nun da wir 93 Jahre alt sind, feiern wir unseren 41. Hochzeitstag.
Aber das erste Mal, als wir auf Ischia kamen, waren wir nicht im Hotel Romantica einquartiert, sondern in der Villa Napoleone, eine kleine Pension, die schon lange nicht mehr existiert. Ischia wurde uns das erste Mal von einem kleinen Reisebüro in Deutschland empfohlen, durch die wir eine Einladung von der Frau Renate Rossi, unserer Freundin, erhalten haben, für einen Aufenthalt von 8 Nächten, um das sogenannte „Hotel Romantica“ kennenzulernen. Das war vor 39 Jahren. D.: Wie haben Sie den ersten Aufenthalt empfunden? R.: Als wir das erste Mal hierherkamen, hatte meine Frau gerade eine schwierige Gallenblasenoperation hinter sich und sollte zur Genesung hier sein. Wir hatten eine wunderbare ärztliche Betreuung. Fango und Massagen, alles wurde hier schon gemacht. Mehr als 20 Jahre wohnen wir jetzt im untersten Haus, das Zimmer mit Meerblick ist bereits zu einem Luxusappartement geworden, und wir wollen, obwohl unser Gesundheitszustand das Treppensteigen nicht mehr so ganz erlaubt, speziell immer dieses Zimmer haben, da es für uns, wie so viele Dinge hier, wie ein Zuhause ist. D.: Was war der Grund immer wieder hierherzukommen? R.: Durch die Freundschaft mit der Familie Rossi und der Schönheit der Insel, sind wir zurückgekehrt, Jahr für Jahr. Ich möchte vorwegnehmen, wir sind keine reichen Leute, und so haben wir jedes Mal unsere Pensionsrente zusammengespart um den 3-wöchigen Urlaub im Romantica finanzieren zu können. Auf keinen Fall wollten wir auf diese Aufenthalte verzichten. Wenn wir nach Ischia kommen, empfinden wir, dass jedesmal wie ein Nachhausekommen, da ja auch ein groβer Teil von den Gästen Stammpersonal ist. D.: Wie ist in diesem Zusammenhang Ihre Beziehung zur Familie Rossi, den Besitzern des Hotels Romantica? R.: Zuhause, in Deutschland, sind eineinhalb Wände in unserem Gästezimmer nur mit Souvenieren aus Ischia und dem Hotel Romantica vollgeschmückt, unter Ihnen, eine Urkunde von der Familie Rossi, auf der steht: „Unseren geliebten Matzkewitzchens für 35 Jahre Treue und Freundschaft“, und darunter:„Ihr seid immer in unseren Herzen“. Das war eines der gröβten Geschenke, dass wir alten Leute je bekommen haben. D.: Im Vergleich zu den 60er Jahren, wie hat sich Ischia, speziell das Hotel Romantica im Verlauf der Zeit entwickelt bzw. verändert? R.: Ja, stellen sie sich ein kleines Kücken vor, Sie könnten nie glauben, dass daraus mal ein schöner Enterich wird. Und so war das Hotel vor 40 Jahren was anderes als die Anlage heute. Nun ist vieles verändert, umgebaut und verschönert worden. D.: Aus einem gesellschaftlichen Gesichtspunkt, haben Sie auch andere Leute auf der Insel kennengelernt bzw. mit ihnen Freundschaft geschlossen? Mit Einwohnern, oder anderen Inselbesuchern? R.: Ja, mit Einwohnern der Insel sowie mit Touristen aus dem Hotel Romantica. Mit einem groβen Teil unserer Freunde sind wir noch eng verbunden, einige sind gestorben und manche sind traurig, dass sie aus Gesundheitsgründen, manche aus Altersgründen, nicht mehr herkommen können. Diese Freunde wollen dann immer wissen wie es hier inzwischen aussieht. Ich kann dann immer nur sagen, baulich hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert, aber die Seele von Ischia und vom Hotel Romantica hat sich nicht verändert. D.: Was meinen Sie, ist Ischia sehr bekannt in Deutschland, wird viel um die Insel geworben? R.: Ja, aber seit den letzten Jahren ist Ischia teurer als Teneriffa und diese bekannten Ferienorte. Sehr viele Leute fahren dorthin weil es einfach billiger ist. Meiner Meinung nach, müβte man mehr mit den Reiseveranstaltern arbeiten. So könnte man mit speziellen Angeboten eine noch stärkere Werbung für Ischia erreichen. Von allen Italienern, denen wir begegnet sind, haben wir eines gelernt, zuerst zu sagen: „Grazie“ und als Zweites, wenn wir uns von unseren Freunden verabschieden, dann gibt es einen Satz:“ Se Dio vuole“! Und jetzt, da wir alt sind, rollen uns bei diesen Erklärungen immer die Tränen, weil wir voll von Dankbarkeit sind. Wenn wir gefragt werden, wie wir uralten Leute nach schwersten Erkrankungen, alle beide, es schaffen hierher zu fliegen, dann sagen wir immer, wir glauben, dass Gott uns hilft und in zweiter Linie sind es jedoch unsere Freunde und dazu gehören in erster Linie die Rossi-Kinder, und wir hoffen, dass es uns noch viele Male gelingt, auf die Insel zu kommen. Wir bedanken uns sehr für Ihre Verfügbarkeit und Treue! Es würde auch für uns eine Freude sein, Sie noch viele Jahre bei uns als Ehrengäste Willkommen heißen zu dürfen! Tina Taliercio & Anna Linecker
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